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14. Kapitel

 

9. Vision Offenbarung

Das Lamm und die 144.000 auf dem Berg Zion

Ausblick auf das Gericht

Das Lamm und die Seinen

1 Und ich sah, und siehe, das Lamm stand auf dem Berg Zion

Johannes erschaut Jesus auf einem Berg.

Anmerkung: Der Name Zion stand ursprünglich für eine Jebusitische Trutzburg auf einem Hügel in der Nähe des heutigen Jerusalem, wie es im Tanach, der hebräischen Bibel steht. Heute heißt noch ein anderer Hügel dieser Landschaft Berg Zion, doch ist damit meist der Tempelberg selbst gemeint. Auch dieser Begriff ist viel älter, denn es ist ziemlich sicher, dass der Berg schon Zion genannt ward, bevor die Burg erbaut wurde, also bevor König David die Stadt Jerusalem eroberte und die Bundeslade überführte, und bevor der erste Jerusalemer Tempel durch Salomo errichtet wurde und Zion ein rein jüdisches Synonym für den Wohnsitz Gottes JHWH wurde.

und mit ihm hundertvierundvierzigtausend, die hatten seinen Namen und den Namen seines Vaters geschrieben auf ihrer Stirn.

Um Christus stehen 144‘000 Wesen, die auf der Stirn die Namen der Gottheit trugen. Doch nicht materiell in geschriebenen Worten, sondern als Ausstrahlung ihres Bewusstseins und ihrer Hinwendung, die sich an der Stelle des 3. Auges zeigt.

2 Und ich hörte eine Stimme vom Himmel wie die Stimme eines großen Wassers und wie die Stimme eines großen Donners, und die Stimme, die ich hörte, war wie von Harfenspielern, die auf ihren Harfen spielen.

Johannes hört zuerst eine Stimme, die wie Wasser alles durchfließt, wie Donner alles erschüttert und wie Harfen alles erfreut.

3 Und sie sangen ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier Gestalten und den Ältesten; und niemand konnte das Lied lernen außer den hundertvierundvierzigtausend, die erkauft sind von der Erde.

Dann hört er den Gesang der 144‘000 vor dem Thron, die der Gottheit zum Dank ein neues Lied ihrer eigenen Erlösung darbrachten, dass nur sie erfüllen konnten.

4 Diese sind‘s, die sich mit Frauen nicht befleckt haben, denn sie sind jungfräulich; die folgen dem Lamm nach, wohin es geht. Diese sind erkauft aus den Menschen als Erstlinge für Gott und das Lamm,

5 und in ihrem Mund wurde kein Falsch gefunden; sie sind untadelig.

Sie sind die Erstlinge der jetzigen Menschheit, die wieder in die geistige Welt eintreten dürfen. Sie sind „erkauft“ zu einem hohen Preis, die jede Seele selbst erringen und bezahlen musste, auf ihrem inneren Weg zurück zur Gottheit. Sie sind geistig rein, ehrlich und haben sich nicht gierig befleckt an den verführerischen Frauen Satanas. Damit haben sie auch die eine kritische Größe, Masse und Kernzahl von 144 x 1000 errungen, zum Heil und Wohl aller Wesen auf Erden.

Die Botschaft der drei Engel

6 Und ich sah einen andern Engel fliegen mitten durch den Himmel, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf Erden wohnen, allen Nationen und Stämmen und Sprachen und Völkern.

Nachdem diese 144‘000 aufgestiegen und die Wende nach der 7. Posaune eingeleitet waren, ist nun das ewige Liebes-Evangelium der Erlösung für alle Menschen aller Völker und Religionen wieder zugänglich, symbolisiert durch den frei fliegenden und sprechenden Engel.

7 Und er sprach mit großer Stimme: Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre; denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen!

Fürchtet Gott ist ebenso eine Übersetzungsfrage, denn es sollte mehr Gottesfurcht im Sinne von Ehrfurcht oder Respekt, und nicht, dass wir Angst haben müssen vor ihm, dem Liebegott. Der Engel kündet sein Gericht über die Seelen an, denn nun sollen die Seelen gerecht gemessen werden.

Und betet an den, der gemacht hat Himmel und Erde und Meer und die Wasserquellen!

Dafür sollen wir beten zu Gottsohn Jesus Christus, dem Erlöser, denn er ist der Pankreator, der Schöpfer der Welten.

8 Und ein zweiter Engel folgte, der sprach: Sie ist gefallen, sie ist gefallen, Babylon, die große Stadt; denn sie hat mit dem Zorneswein ihrer Hurerei getränkt alle Völker.

Der nachfolgende Engel ruft, die große Stadt Babylon sei gefallen, die die Völker in die Abhängigkeit verführte. Der Begriff Babylon ist symbolisch das Gegenteil für das neue Jerusalem, und erst nachdem es untergeht, entsteht Raum für eine neue Ordnung und Gesellschaftsform.

Anmerkung: Hurerei ist hier nicht nur auf abartige statt göttliche Sexualität bezogen, sondern vor allem auf Reichtum, Macht und Manipulation. Dafür wird von Johannes das alte Babylon (Hochblüte 2000 v.C. und Untergang 1000 v.C. ) als Vergleich genutzt (mit seinem Reichtum, dem Goldkult, der Vielgötterei und wilder freier Sexualität), um das neue heutige „Babylon“ zu beschreiben. Denn beide geben allein dem Reichtum und der egozentrischen Gier Bedeutung, und damit dienen sie dem heillosen Plan Haniels, der uns von den wesentlichen Dingen des Lebens und der Entwicklung ablenken und abhalten soll. Das größte Symbol für egozentrische Macht und Gier und Freizügigkeit ist heute der weltweit bestimmende Multikultur-Staat Amerika. Doch ist dies nicht wertend gemeint, denn es gilt inzwischen genauso für fast die ganze dekadente westliche Konsum-Welt, die auch die 2. und 3. Welt weitgehend erfasst hat und beeinflusst.

9 Und ein dritter Engel folgte ihnen und sprach mit großer Stimme: Wenn jemand das Tier anbetet und sein Bild und nimmt das Zeichen an seine Stirn oder an seine Hand,

Der dritte Engel ruft die entscheidende Warnung für alle Seelen aus: Wir sollen Haniel/Satana und ihre Erscheinungsformen nicht anbeten, und uns auf keinen Fall markieren lassen mit ihren Symbolen oder Technologien.

10 der wird von dem Wein des Zornes Gottes trinken, der unvermischt eingeschenkt ist in den Kelch seines Zorns, und er wird gequält werden mit Feuer und Schwefel vor den heiligen Engeln und vor dem Lamm.

11 Und der Rauch von ihrer Qual wird aufsteigen von Ewigkeit zu Ewigkeit; und sie haben keine Ruhe Tag und Nacht, die das Tier anbeten und sein Bild und wer das Zeichen seines Namens annimmt.

Denn so würden sich diese Seelen verkaufen und von der richtigen Gottheit lossagen, um einem selbsternannten „Gott“ zu folgen. So müssten sie zwangsläufig auch deren Hölle nach dem Gericht annehmen, wie schon beim Fall der Seelen. Sie könnten dann – selbst vor den Augen Christi und der Engel – nicht mehr herausgelöst werden aus diesem Leiden, bis nach der „Ewigkeit“ eines Zyklus sich aus der göttlichen Gnade eine neue Wendezeit ergibt, wo sie sich wieder für die Gottheit entscheiden könnten.

12 Hier ist Geduld der Heiligen! Hier sind, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus!

Wieder wird uns gesagt, wir sollen ganzheitliche (heilige) Geduld haben, uns an bestimmte ethische Grundregeln halten und unseren Glauben an den Erlöser bewahren. Die Wende kommt bestimmt, früher oder später.

13 Und ich hörte eine Stimme vom Himmel zu mir sagen: Schreibe: Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben von nun an. Ja, spricht der Geist, sie sollen ruhen von ihrer Mühsal; denn ihre Werke folgen ihnen nach.

Eine Stimme aus dem Himmel, wahrscheinlich einer der Ältesten, sagt, dass von jetzt an alle selig sind, die in Hinwendung zum Herrn sterben und in diesem Bewusstsein hinüber gehen, denn sie werden Ruhe und Erfüllung finden durch ihre Lebensweise auf Erden.

Ernte und Weinlese

14 Und ich sah, und siehe, eine weiße Wolke. Und auf der Wolke saß einer, der gleich war einem Menschensohn; der hatte eine goldene Krone auf seinem Haupt und in seiner Hand eine scharfe Sichel.

Eine gekrönte Menschengestalt erscheint, Jesus ähnlich, mit einer goldenen Sichel statt mit einem Zepter in der Hand. Und in einer Wolke, weil er sich in die materiellen Welten hineinbegeben wird. Meinen Quellen nach war dies Erzengel Chamuel (Melkizedek), der die Ernte der reifen Seelen heimführen soll, im großen Versuch der weißen Bruderschaft.

15 Und ein andrer Engel kam aus dem Tempel und rief dem, der auf der Wolke saß, mit großer Stimme zu: Setze deine Sichel an und ernte; denn die Zeit zu ernten ist gekommen, denn die Ernte der Erde ist reif geworden.

Nun gibt Erzengel Gabriel (Metatron), als der, der dem Thron am nächsten ist, das Zeichen der Gottheit aus dem Tempel für die nächste Stufe der Wendezeit, denn die Seelen seien nun reif.

16 Und der auf der Wolke saß, setzte seine Sichel an die Erde und die Erde wurde abgeerntet.

Und so entrückten Chamuel und die Seinen, die durch ihre Hinwendung gezeichneten Seelen, in eine höhere Ebene der materiellen Dimensionen. Die gute Ernte dieser Welt war eingebracht.

17 Und ein andrer Engel kam aus dem Tempel im Himmel, der hatte ein scharfes Winzermesser.

Erzengel Michael (Melisim) erscheint mit dem Winzermesser.

18 Und ein andrer Engel kam vom Altar, der hatte Macht über das Feuer und rief dem, der das scharfe Messer hatte, mit großer Stimme zu: Setze dein scharfes Winzermesser an und schneide die Trauben am Weinstock der Erde, denn seine Beeren sind reif!

Erzengel Gabriel erscheint wieder und gibt Michael das Zeichen, um die Trauben am Weinstock der Erde schneiden. Es ist der materielle dunkle Weinstock.

19 Und der Engel setzte sein Winzermesser an die Erde und schnitt die Trauben am Weinstock der Erde und warf sie in die große Kelter des Zornes Gottes.

20 Und die Kelter wurde draußen vor der Stadt getreten, und das Blut ging von der Kelter bis an die Zäume der Pferde, tausendsechshundert Stadien weit.

Michael erntet nun die Seelen der Gottabgewandten, die sich durch ihre Handlungen entschieden und Haniel und Satana zugewandt oder untertan sind. Sie werden in große Gefäße (Räume) entrückt und müssen zur Einsicht und Wiedergutmachung das Leid ihrer Opfer erleiden. Als Bild für die Menge dieser abgewandten Seelen und ihre schrecklichen Taten im Laufe eines Zyklus, steigt das Blut in diesen Räumen auf einer gewaltigen Fläche bis auf Halshöhe dieser Menschen.

Anmerkung: Interessant auch, dass es die 3 Erzengel aus der Trinität der Trinitäten sind, die diese „Ernte und Weinlese der Seelen“ begeben haben.

Damit sind wir in der Jetztzeit angekommen, denn nun sind die zweiten 1000 Jahre der Macht der beiden „Tiere“ Haniel und Satana abgelaufen, doch sie wehren sich erbittert in einem letzten großen Aufbäumen. Dies begann ungefähr um unser Jahr 1994, und seither häufen sich tatsächlich auch die menschlichen und „natürlichen“ Katastrophen auf der Erde. Nun schauen wir also in unsere mögliche Zukunft, denn was im Folgenden neuen 7er Zyklus beschrieben wird, ist wohl noch nicht geschehen auf Erden…

 

15. Kapitel

 

10. Vision Offenbarung

Die 7 Zornschalen

Das Lied der Überwinder

1 Und ich sah ein andres Zeichen am Himmel, das war groß und wunderbar: sieben Engel, die hatten die letzten sieben Plagen; denn mit ihnen ist vollendet der Zorn Gottes.

Johannes sieht zuerst 2 Bilder als Zeichen. Einerseits von oben kommend die 7 Erzengel mit den letzten Reinigungen, um die göttliche Ordnung wieder herzustellen.

Anmerkung: Zwei davon sind Stellvertreter, da Haniel und Zadakiel nicht an ihrem ursprünglichen Platz stehen und wirken.

2 Und ich sah, und es war wie ein gläsernes Meer, mit Feuer vermengt; und die den Sieg behalten hatten über das Tier und sein Bild und über die Zahl seines Namens, die standen an dem gläsernen Meer und hatten Gottes Harfen

Andererseits sieht er von unten das Bild der Welt nach der Reinigung durch das Feuer, und ein feurig-glasiges Meer, an dessen Ufer die Menschen standen, die den Manipulationen Haniels durch seine Bilder und Zeichen widerstanden hatten.

3 und sangen das Lied des Mose, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes: Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, allmächtiger Gott! Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, du König der Völker.

4 Wer sollte dich, Herr, nicht fürchten und deinen Namen nicht preisen? Denn du allein bist heilig! Ja, alle Völker werden kommen und anbeten vor dir, denn deine gerechten Gerichte sind offenbar geworden.

Sie singen Loblieder von Moses (der den Weg bereitet hatte) und Jesus (der uns den Weg gezeigt hat und voraus gegangen ist). Und sie verkünden, dass alle Völker nun folgen werden um dem Liebe-König zu huldigen, da sie die Notwendigkeit dieser Reinigungen erkannt haben als Teil des Erlösungs-Planes.

Anmerkung: Diese Einsichtigen werden dann als letzte entrückt, dass für die folgenden Plagen nur noch die Wesen auf Erden sind, die sich für den Antichrist entschieden haben.

Die Schalen des Zorns

5 Danach sah ich: Es wurde aufgetan der Tempel, die Stiftshütte im Himmel,

6 und aus dem Tempel kamen die sieben Engel, die die sieben Plagen hatten, angetan mit reinem, hellem Leinen und gegürtet um die Brust mit goldenen Gürteln.

7 Und eine der vier Gestalten gab den sieben Engeln sieben goldene Schalen voll vom Zorn Gottes, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Nun erschaut er den Zusammenhang zwischen den beiden Bildern, denn die 7 Erzengel treten aus dem Tempel und erhalten von einem der 4 Geschöpfe um den Thron 7 goldene Schalen mit den Reinigungen, die die göttliche Ordnung wieder herstellen.

Anmerkung: Der „Zorn“ oder das Gericht Gottes richtet sich nicht gegen alle Geschöpfe, sondern gegen Haniel und die seinen, und was sie durch ihre Manipulationen bei den Wesen und den Schöpfungen an fast unbeschreiblichem Schaden angerichtet haben.

8 Und der Tempel wurde voll Rauch von der Herrlichkeit Gottes und von seiner Kraft; und niemand konnte in den Tempel gehen, bis die sieben Plagen der sieben Engel vollendet waren.

Der Tempel wurde vom Rauch des heiligen Geistes aus der Gottheit verhüllt und geschützt, während die 7 Reinigungen über die Erde kamen.

Anmerkung: Anscheinend waren nur die Gottheit selbst und die Erzengel innerhalb des Allerheiligsten. Es müssen enorme Energien freigesetzt und gelenkt werden, denn es ist wohl auch für die Gottheit ein gewaltiges Unterfangen solches aus der geistigen Welt heraus zu begeben, durch alle Dimensionen, Ebenen und Räume der materiellen Schöpfung hinweg. Stellen wir uns nur kurz vor, wie gewaltig allein das Weltall der Dreidimensionalität um uns herum ist.

 

16. Kapitel

 

Ausgießung der sieben Zornschalen

1 Und ich hörte eine große Stimme aus dem Tempel, die sprach zu den sieben Engeln: Geht hin und gießt aus die sieben Schalen des Zornes Gottes auf die Erde!

Die Stimme der Gottheit gebietet nun die 7 Reinigungen auf Erden.

2 Und der erste ging hin und goss seine Schale aus auf die Erde; und es entstand ein böses und schlimmes Geschwür an den Menschen, die das Zeichen des Tieres hatten und die sein Bild anbeteten.

Der 1. Erzengel gießt die Schale mit einer Seuche auf die Erde und alle, die sich bewusst oder unbewusst zu Haniel bekannten, oder die seine Zeichen trugen, bekamen schmerzhafte Geschwüre.

3 Und der zweite Engel goss aus seine Schale ins Meer; und es wurde zu Blut wie von einem Toten, und alle lebendigen Wesen im Meer starben.

Der 2. Engel gießt die Schale mit der Wasserplage ins Meer, worauf es sich blutrot verfärbte und alle Lebewesen darin sterben, und dadurch ein großer Teil der Nahrungskette.

4 Und der dritte Engel goss aus seine Schale in die Wasserströme und in die Wasserquellen; und sie wurden zu Blut.

Der 3. Engel gießt die Schale mit einem ähnlichen Gift in die Quellen und Flüsse und sie wurden ebenfalls blutrot, und so wurde das Trinkwasser ungenießbar.

5 Und ich hörte den Engel der Wasser sagen: Gerecht bist du, der du bist und der du warst, du Heiliger, dass du dieses Urteil gesprochen hast;

6 denn sie haben das Blut der Heiligen und der Propheten vergossen, und Blut hast du ihnen zu trinken gegeben; sie sind‘s wert.

7 Und ich hörte den Altar sagen: Ja, Herr, allmächtiger Gott, deine Gerichte sind wahrhaftig und gerecht.

Ein Engel der Elementare lobt die Gerechtigkeit und Strafe des Herrn, mit der Erklärung, dass diese Wesen nun Blut trinken müssen, weil sie so viel Blut vergossen haben, vor allem das der Gottgetreuen und der Propheten, die aus Liebe handelten.

8 Und der vierte Engel goss aus seine Schale über die Sonne; und es wurde ihr Macht gegeben, die Menschen zu versengen mit Feuer.

9 Und die Menschen wurden versengt von der großen Hitze und lästerten den Namen Gottes, der Macht hat über diese Plagen, und bekehrten sich nicht, ihm die Ehre zu geben.

Der 4. Engel gießt die Schale mit einem Gas über die Sonne, deren Leucht- und Strahlkraft massiv zunimmt und die verbliebenen Menschen auf der Erde mit Brandwunden versengt. Doch die Menschen sehen darin nicht Auswirkungen ihrer mehrmaligen Ablehnung oder die Möglichkeit ihrer Läuterung, sondern schimpfen über den bösen Gott, den sie für ihr Elend verantwortlich machen.

10 Und der fünfte Engel goss aus seine Schale auf den Thron des Tieres; und sein Reich wurde verfinstert, und die Menschen zerbissen ihre Zungen vor Schmerzen

11 und lästerten Gott im Himmel wegen ihrer Schmerzen und wegen ihrer Geschwüre und bekehrten sich nicht von ihren Werken.

Der 5. Engel gießt die Schale der Verdunkelung auf den falschen Gottes-Thron von Satana, den sie sich selbst und Haniel errichtet hatte. Die dunkle und schmerzvoll tiefe Schwingung erfüllte diesen Bereich, die die Wesen tief durch und durch quält, für all die Qualen die sie ihren Opfern antaten. Doch sie hören nicht auf mit ihren Lästerungen und bereuen nicht was sie getan haben.

12 Und der sechste Engel goss aus seine Schale auf den großen Strom Euphrat; und sein Wasser trocknete aus, damit der Weg bereitet würde den Königen vom Aufgang der Sonne.

Der 6. Engel gießt die Schale der Dürre in den Euphrat (im Zwei-Strom-Land Irak), was den Fluss sogleich austrocknen lässt, verbildlicht als gereinigter Weg für die neuen Könige, die von Osten erscheinen.

Anmerkung: Nun erfolgt – vor der 7. Schale – ein überraschender Wechsel zum letzten Versuch Haniels und zum Endkampf gegen Jesus.

13 Und ich sah aus dem Rachen des Drachen und aus dem Rachen des Tieres und aus dem Munde des falschen Propheten drei unreine Geister kommen, gleich Fröschen;

Aus der üblen Trinität des Drachens Haniel, des Tieres Satana und des Lügenpropheten Zadakiel erstehen 3 böse Geister, die in ihrer Erscheinung nicht menschlich sondern froschähnlich reptoid erscheinen.

Anmerkung: Es handelt sich wahrscheinlich um künstliche Wesen aus der Schöpfung Haniels, doch auch wenn sie von Johannes geistig so beschrieben werden, wären es auf Erden menschenartige Wesen, die wir kaum unterscheiden können.

14 es sind Geister von Teufeln, die tun Zeichen und gehen aus zu den Königen der ganzen Welt, sie zu versammeln zum Kampf am großen Tag Gottes, des Allmächtigen.

Sie setzen Zeichen (dunkle Geschehnisse) und werden als Gesandte ausgeschickt, oder halten machtvolle Positionen zu den Führern der großen Militärstaaten dieser Welt, um sie gegeneinander und gegen die Wesen zu manipulieren, die bald kommen werden aus dem Raum der Zeiten. So in große Angst versetzt, sollen die Heere vieler Nationen unbewusst in Haniels Plan mitwirken und unter Lügen vereint angreifen, sobald sich „unnatürliche Feinde“ oder „außerirdische Wesen“ zeigen.

Anmerkung: Nun ein plötzlicher Wechsel aus der Schau von Johannes in direkte Rede von Jesus.

15 Siehe, ich komme wie ein Dieb. Selig ist, der da wacht und seine Kleider bewahrt, damit er nicht nackt gehe und man seine Blöße sehe.

Er komme „wie ein Dieb“ heißt, leise nähert er sich unserer Seele und ist plötzlich da. Wer da wach ist, sind die, die ihr Bewusstsein und ihren Glauben bewahren konnten. Nackt sind die geistig Schlafenden, da sie ihn nicht wahrnehmen und keine geistigen Kleider (Liebe, Eigenschaften oder Taten) haben, die sie kleiden auf ihrem Seelenweg.

Anmerkung: Wieder ein harter Wechsel zum Antichrist.

16 Und er versammelte sie an einen Ort, der heißt auf Hebräisch Harmagedon.

Haniel lässt die Heere durch die 3 Lügenpropheten vereinigen für die letzte große Schlacht in Harmagedon.

Anmerkung: Interessant ist die Tatsache, dass einige Quellen aus verschiedenen Hintergründen den Ort im alten Babylon oder dem heutigen Irak lokalisieren, wo genau um die Jahrtausendwende 2 Kriege gegen den Irak geführt wurden, wofür Armeen aus der ganzen Welt in nie dagewesener Größenordnung zusammengezogen wurden (unter der Lüge, Diktator Hussein verfüge über Massenvernichtungswaffen). Doch wie für den Ort sind auch für die Namensdeutungen die Auslegungen recht unterschiedlich.

 

„• Harmagedon ist eine tatsächliche Schlacht zwischen dem Israel der Endzeit und den „Königen aus dem Osten“ (Dispensationalismus).

• Harmagedon ist ein Kampf von Jesus Christus (gleichgesetzt mit dem Erzengel Michael) zusammen mit dem Engelheer gegen die Könige der Erde, das politische System (…). (…)

Der Begriff Harmagedon kommt in der Bibel nur ein einziges Mal vor. Da sich diese Stelle noch dazu in einem apokalyptischen Buch befindet, ist es nicht möglich, den Ort eindeutig zu identifizieren. Mögliche Deutungen sind:

• Har Megiddô (hebräisch …), Berg von Megiddo, ein südlicher Ausläufer des Karmelgebirges. In der Ebene von Megiddo befindet sich das klassische Schlachtfeld Kanaans (Richter 4,12-16)

• die griechische Wiedergabe von har mô‘ed, dem mythischen Versammlungsberg als Versammlungsort widergöttlicher Mächte und das dämonische Gegenstück zum Versammlungsberg der Götter

(Jesaja 14,13)

• die griechische Wiedergabe von har (ham)maqdôn Berg Alexander des Großen, • eine Zusammensetzung aus dem lateinischen arma (Waffen) und dem hebräischen gehenna (Hölle), also „Kampf mit den Waffen der Hölle“ in Bezug auf Kapitel 7 des Buches Henoch, das auch von einem endzeitlichen Kampf berichtet.“ (Wikipedia – 8.19)

Nun folgt wieder ein abrupter Wechsel, von einer möglichen Endschlacht zurück zur 7. Schale und dem Untergang Babylons, bevor es dann im 19. Kapitel resp. der 13. Offenbarung weitergeht mit Harmagedon und der Niederlage der Dunkel-Wesen.

17 Und der siebente Engel goss aus seine Schale in die Luft; und es kam eine große Stimme aus dem Tempel vom Thron, die sprach: Es ist geschehen!

Der 7. Engel gießt die Schale der Erschütterung in die Atmosphäre um die Erde und die göttliche Stimme beschließt damit das Ende dieser gewaltigen Reinigungen.

18 Und es geschahen Blitze und Stimmen und Donner, und es geschah ein großes Erdbeben, wie es noch nicht gewesen ist, seit Menschen auf Erden sind – ein solches Erdbeben, so groß.

Göttlichen Worte, Blitze und Donner lösen weltweite Erdbeben aus, wie es sie noch nie gegeben habe auf Erden.

19 Und aus der großen Stadt wurden drei Teile, und die Städte der Heiden stürzten ein. Und Babylon, wurde gedacht vor Gott, dass ihr gegeben werde der Kelch mit dem Wein seines grimmigen Zorns.

Babylon zerfalle in 3 Teile und gottabgewandte Städte stürzen in sich zusammen.

Anmerkung: Moderne esoterische Quellen deuten daraus das heutige Finanz-Babylon New York mit der Wallstreet als Weltfinanz-Zentrum. Einige gehen noch weiter und sagen, der „grimmige Zorn“ vorweg seien die „Anschläge“ vom 11.9. im Jahr 2001 gewesen, auf das Wahrzeichen des weltweiten Geldzentrums mit den Twin Towers und das Zentrum der politischen und der geheimen Welt, mit dem Pentagon der Geheimdienste in Washington.

20 Und alle Inseln verschwanden, und die Berge wurden nicht mehr gefunden.

21 Und ein großer Hagel wie Zentnergewichte fiel vom Himmel auf die Menschen; und die Menschen lästerten Gott wegen der Plage des Hagels; denn diese Plage ist sehr groß.

Inseln und Berge versinken durch dieses Weltbeben und gewaltige Hagelbrocken fallen auf die Erde. Doch die verbliebenen Wesen sind immer noch nicht einsichtig und geben weiterhin Gott die Schuld, wie es Haniel seit je her tut.

Anmerkung: Zu Babylon folgen gleich noch zwei ganze Kapitel, doch vorher sollten wir nochmal kurz zurückblicken, über die Analogien der 7 Gemeinden, 7 Siegel, 7 Posaunen und 7 Zornschalen, wie es Pfarrer Andreas Schwendener treffend zusammenfasst:

 

„Das Verständnis der sieben Siegelvisionen wird maßgebend auch für die anderen Visionsreihen: die sieben Posaunen und die sieben Zornschalen. Jedes Mal wird ein siebenfacher Zyklus von irdischen Katastrophen geschildert, wobei gewisse Parallelitäten zu beobachten sind. Die vier ersten Visionen sind jeweils kurz, ähnlich gestaltet und sie drängen auf das hin, was mit den restlichen drei Visionen eröffnet wird. An fünfter Stelle geht es meist um die Gemeinde, die verfolgt wird, im sechsten um die große Macht der Feinde, die aber unter das Gericht kommen. Im siebten Bild wird die neue Welt sichtbar und ein neuer Zyklus entfaltet sich. Die hintereinander geschilderten Visionsreihen dürfen nicht linear hintereinander gesetzt werden – eben weil sich drei Mal eine ähnliche Bewegung von der Erschütterung der Erde in den ersten vier Visionen hin zum Geschick der Menschenwelt in der 5., 6. und 7. Vision zeigt. Doch die Bilder werden immer konkreter, realistischer, irdischer, politischer: Bei den Siegelvisionen ist noch alles kosmisch, grundsätzlich und offen angedeutet, bei den Posaunen sind die Konturen deutlicher, die Unterwelt steigt hervor als schreckliche Kriegsheere, bei den Zornschalen sind die Feinde Gottes beim Namen genannt, aber das Gericht kommt über sie herein.

Es ist, als ob mit jedem Zyklus wie mit einem Vergrößerungsglas näher an das herangegangen wird, was in der 5. und 6. Phase beschrieben wird und vom Kampf zwischen den Heiligen und ihren Feinden handelt. Doch auch das Ziel der Welt, die Errichtung der neuen Gemeinschaft im Himmel, wird konkreter. Der himmlische Tempel gewinnt Kontur.

Rowley (…) erklärt in seinem Buch über die Apokalyptik die drei Siebenerzyklen von Plagen folgendermaßen:

„Man hat viel erörtert, ob diese Plagenreihen parallel oder sukzessiv aufzufassen sind. Im folgenden Ablauf der Visionen sind sie selbstverständlich sukzessiv. Aber das gehört wahrscheinlich zur Darstellungskunst des Verfassers. Gerade wie wenn bei der Besteigung eines Berges der Gipfel nahe zu sein scheint, die nächste Anhöhe aber doch nur den Blick auf eine weitere freigibt, die, wenn man sie erreicht hat, vielleicht wiederum einen andern Gipfel vor Augen rückt, so bietet der Autor dieser Apokalypse dem Leser diese drei aufeinander folgenden Plagenreihen. Jede verspricht, zur Schlussszene des Dramas zu führen, dient aber doch nur dazu, die Spannung zu erhalten und den Ablauf vor dem Schleppen zu bewahren. Darüber hinaus wird das Gefühl für die ungeheure Gewalt der Schlussszene gesteigert, die man erfährt, wenn man diese endlich nach der vorausgegangenen dreifachen Plagenreihe erreicht.“

Von Nutzen ist hier eine tabellarische Übersicht über die 22 Kapitel der Offenbarung, welche die Siebenerreihen in einer Synopse zeigt (siehe Grafik rechte Seite).

Diese Vorüberlegungen bringen mich zur Annahme, dass mit dem Siebenerschema etwas Grundsätzliches und Umfassendes der Menschheitsgeschichte ausgedrückt wird. Maßgebend für die Heilsgeschichte sind die Phasen 5, 6 und 7. Die ersten vier Phasen handeln von der Naturgeschichte, die letzten drei von der Heilsgeschichte. Aber alle sieben Phasen sind von Gott gehalten. Es ist das Lamm, das von Anfang an die 7 Siegel öffnet und so die Weltgeschichte in Bewegung bringt und sie auch durch seine Würde trägt und leitet.

Analogien und Entwicklungen in den Plagenreihen

Um die drei Plagenreihen besser zu verstehen, ist es sinnvoll, sie von ihren Bildern her zu differenzieren, aber auch Analogien zu entdecken.

Die Siegel öffnet das Lamm, die Posaunen werden vor dem Altar den Engeln verteilt, die Zornschalen kommen aus dem Heiligtum selbst. Das sind Nuancen, die entschlüsselt werden müssen. Ebenso frage ich mich, was die auslösenden Symbole sagen: Siegel öffnen, Posaunen blasen, Zornschale ausleeren. Auch das sind klar unterschiedliche Bilder, die in der Bildsprache etwas aussagen.

Hilfreich ist es auch, die 3 untereinander aufgezeichneten siebenfachen Bildreihen von oben nach unten und von links nach rechts zu lesen ( > siehe Übersicht zu den 22. Kapitel, wo die 7 x 7 Phasen und Zyklen zusammengefasst sind).

Die Siegel sind hier die 2. Phase, die Posaunen die 3. Phase und die Schalen die 5. Phase. Denn offensichtlich spiegeln auch die 7 Phasen der ganzen Apokalypse den Geschichtsplan der Erde.

Die Mitte ist die himmlische Frau, die das Kind gebiert und wo das Meer den Drachen hervorbringt. Der ganze Ablauf der Johannesoffenbarung zeigt nach der Mitte dann auch den Zusammenprall der Mächte (5. Stufe), das Gericht (6. Stufe) und die neue Welt (7. Stufe). In diesem Sinn kann der Schalenzyklus der 5. Stufe dem Zusammenprall der Mächte zugeordnet werden.

Während bei den Siegeln, den Posaunen und den Zornschalen die Bilder 1 bis 4 jeweils natürliche Katastrophen zeigen, steigert sich in den Bildern 5, 6 und 7 die Auseinandersetzung zwischen den Mächten so, dass sie stets konkreter, irdischer, endzeitlicher werden.

Zu den Bildern 1 bis 4: Hier sind natürliche Leiden und die Schöpfung im Blick. Die vier Siegel bringen durch Reiter: Sieg, Krieg, Teuerung und Pest. Die Posaunen zerstören jeweils einen Drittel der Erde, des Meeres, der Flüsse und der Gestirne. Genauso, aber bereits im Blick auf menschliches Leiden, die Zornschalen. Das getroffene Land bewirkt Geschwüre, das getroffene Meer und die Flüsse ein großes Sterben, auch die getroffene Sonne durch die Hitze.

Die Elemente Land, Meer, Flüsse und Gestirne haben eindeutig einen Bezug zu den ersten vier Schöpfungstagen in Genesis 1. Das zeigt, dass mit jedem Plagenzyklus die ganze Schöpfung im Blick ist. Das gilt auch für die 5. Stufe (Wassertiere und Vögel), die 6 .Stufe (Tiere und Mensch) und die 7. Stufe (Sabbat, Ruhe und Feier Gottes).

Zum jeweils 5. Bild: Bei den Siegeln erscheinen die getöteten Zeugen vor dem Altar und bitten um Rache. Bei den Posaunen fällt ein Stern vom Himmel, der die Unterwelt öffnet und Krieger hervorbringt. Bei den Zornschalen zeigt das 5. Bild die Zerstörung des Throns des Satans.

Zum jeweils 6. Bild: Überall kommen die vier Engel vor, welche die Winde an den vier Ecken der Welt bedienen. Diese vier Engel sind übrigens schon in der kleinen Apokalypse benannt: „Und dann wird er die Engel aussenden und die Auserwählten versammeln von den vier Winden her, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels.“ (Mk. 13, 24-27, vgl. das ganze Kapitel und seine Parallelen Mat. 24 und Lk. 21, 5-36)

Beim 6. Siegel werden die vier Engel nach dem Erdbeben zurückgehalten, damit die 144‘000 versiegelt werden können und sich ein Blick auf die große Schar der Heiligen auftun kann.

Beim 6. Bild der Posaunen werden die Engel losgelassen, sodass die Krieger aufziehen.

Beim 6. Bild der Zornschalenreihe wird der Euphrat ausgetrocknet, sodass die von Dämonen angeführten Heere sich bei Harmagedon sammeln.

Zum jeweils 7. Bild: Bei den Siegeln die Stille, aus der die sieben Posaunen hervorkommen. Bei den Posaunen der offene Tempel, aus dem die Zornschalen kommen. Bei den Zornschalen der Fall Babylons.

Nach solchen Quervergleichen stellt sich dann die Frage, wie diese hintereinander, also sukzessiv aufgeführten Plagenzyklen sich zu einander verhalten, wie sie gedeutet werden sollen.

Entwicklungsdenken und Apokalyptik

Hier stoßen wir an eine Grundfrage der aktuellen Auslegung der Apokalyptik. Es geht um den Zusammenprall des Entwicklungsdenkens und der Apokalyptik. Das Entwicklungsdenken beschreibt überblickend und in ruhigen Zeiten die Gesetze des Werdens und Vergehens.

Die Apokalyptik schaut den Abbruch der Übung. Gott hat lange genug zugeschaut und der Entwicklung Raum gegeben. Jetzt greift er ein und reißt den Schleier der Täuschungen ab. Die eitle Welt muss fallen im hell einfallenden Licht des kommenden Tages Gottes, der umschmelzt, was keinen Bestand hat und hervorbringt, was Gott seit jeher verheißen hat.

Uns ist die Apokalyptik fremd, da für uns die Zeiten andauern und die Welt stabil erscheint.

Wir neigen dem Entwicklungsdenken zu. Die Kunst besteht wohl darin, diese Sichtweisen auf einander zu beziehen und die in der Apokalyptik in schnellen Bildfolgen offenbare Endzeit wie ein Totenbuch der Erde zu lesen.

Auch die Totenbücher der Ägypter oder der Tibeter zeigen Bilder von der totalen Umwandlung, die mit dem Tod eintreten. Die Lebenden sollen diese Bilder studieren, um die Welt und das Leben in ihren hintergründigen und bleibenden Dimensionen schon hier in der Lebenszeit zu fassen.

So will uns die Apokalypse darauf vorbereiten, hier mit den Kräften zu leben, die Bestand haben und in der großen Auflösung in die Neue Schöpfung übergehen.

Ich erinnere mich an das Schema, das die indische Auffassung von Weltaltern zeigt (…). Da haben wir eine klassische Entwicklungslehre.

Die Menschheit verfällt mit jedem Zeitalter in größere Distanz zu Gott, bis im untersten, dunkeln Kali-Yuga die Wende zur Rückkehr kommt. Diese Rückkehr ist von Brahman, dem Weltgeist, schon eingeplant. Die Menschen nähern sich über viele Leben wieder besseren Zeiten, wo sie die Wahrheit eher sehen und ihr Karma zum positiven läutern können.

Genau diese Entwicklungsidee hat die Anthroposophie Rudolf Steiners mit dem Christentum, mit der Idee der Gnade durch Christus, verbunden. Dank Christus und seinem Opfer ist ein Wiederaufstieg der ganzen Evolution möglich. Durch vielfache Verschachtelungen von Siebenerrhythmen beschreibt Steiner in der „Geheimwissenschaft“ die Evolution und die Involution der Erde in jeweils sieben Verkörperungen. Jede Erdverkörperung hat selber wieder sieben Phasen und jede der sieben Phasen hat sieben Zeiten. So kommt er leicht zu drei mal sieben Zyklen, welche die Auflösung der Welt zeigen. Genau diese auf verschiedenen Stufen sich abspielenden sieben Phasen der sich auflösenden Welt sieht Steiner in den 7 Siegelzyklen, den 7 Posaunenzyklen und den 7 Zornschalenzyklen gespiegelt. Ich zitiere Fred Poepping:

„Diese große Erdentranssubstantiation ist es, die uns die Apokalypse in ihren Symbolen beschreibt. In diesem Sinne entsprechen: die Sendschreiben der physisch-materiellen Erdenentwicklung, wie sie im engeren Sinne in den sieben nachatlantischen Kulturperioden sich abspielen. Die Siegel der sich verätherisierenden Erde, die zum astralischen Zustand übergeht. Die Posaunen der vom Astralischen zum geistigen Zustand aufsteigenden Erdenmenschheit.

Die Zornschalen der vergeistigten Erde, die sich zum nächsten Planeten, dem Jupiter, hinüber entwickelt. … Dem Inkarnationsprozess der sich ins Stoffgebiet verkörpernden Erdenmenschheit folgt der Exkarnationsprozess der sich wieder vergeistigenden Erdenmenschheit, der heute bereits begonnen hat, nachdem der tiefste Punkt der Verfestigung ins irdische überschritten ist.“ (Poepping, Fred: Die Apokalypse des Johannes als Schulungsbuch, Verlag die Kommenden, Freiburg i. BR.)

So sehr mich diese Sicht überzeugt und besticht, habe ich meine Bedenken, zumal mich die Theologen belehrt haben, dass es hier immer nur um Vorzeichen zur Endzeit geht. Doch als Bilder, welche die Endzeit einleiten, repräsentieren die Siebener-Zyklen doch eine gewisse Ganzheit, welche jeweils das Ganze der Schöpfung im Hinblick auf ein reinigendes Tun Gottes entfalten. Das Buch mit den sieben Siegeln in Gottes Hand ist die ganze Erdgeschichte, die Posaunen, die aus dem 7. Siegel entspringen, behandeln dieselbe Erdgeschichte aus dem Blick der Zwischenwelt, dem Altar zwischen Himmel und Erde. Die Posaunen haben etwas Aufweckendes. Als Bilder beim Gericht zeigen sie an, dass jetzt ein Aufwachen in andern Sphären und Werten angesagt ist.

Die Zornschalen zeigen eine weitere Stufe der Auflösung. Sie kommen aus dem Inneren des Tempels dienend dazu, Gott Gerechtigkeit widerfahren zu lassen und alles Übel durch Strafen zu läutern und den Tempel rein und frei zu machen.

Doch wie weit dieses Schema im Einzelnen standhält, muss anhand der einzelnen Bilder noch genauer analysiert werden.“ (Schwendener – 8.20)