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4. Kapitel

 

2. Vision Thronsaal

Vor dem Thron Gottes

1 Danach sah ich, und siehe, eine Tür war aufgetan im Himmel, und die erste Stimme, die ich mit mir hatte reden hören wie eine Posaune, die sprach: Steig herauf, ich will dir zeigen, was nach diesem geschehen soll.

Diese Worte des 7. Schreibens haben auch in Johannes den Durchbruch erwirkt, denn er sagt „Danach sah ich“ und Christus erklärt, dass er nun die Zukunft sehen werde.

2 Alsbald wurde ich vom Geist ergriffen. Und siehe, ein Thron stand im Himmel und auf dem Thron saß einer.

Johannes wurde nun ganz entrückt und erblickte, was zur selben Zeit in der geistigen Welt und im Thronsaal geschah.

3 Und der da saß, war anzusehen wie der Stein Jaspis und Sarder; und ein Regenbogen war um den Thron, anzusehen wie ein Smaragd. Und er erschaut die Gottheit selbst in goldrotem Licht.

Anmerkung: Der Jaspis wird in der Bibel auch als Grundstein des neuen Jerusalem beschrieben und war damals sehr kostbar. Er galt als Schutz- und Glücksstein für innere Harmonie und geht von Rot (wie auch der Sarder) über Goldtöne bis Gelb und Grün. Es wird oft von Entrückten berichtet, in der geistigen Welt erscheine alles rötlichgolden. Und er sah die Gottheit umgeben von den 7 Spektralfarben des Lichts, die auch im Regenbogen vorkommen.

 

Die 24 Throne und die 24 Ältesten

4 Und um den Thron waren vierundzwanzig Throne und auf den Thronen saßen vierundzwanzig Älteste, mit weißen Kleidern angetan, und hatten auf ihren Häuptern goldene Kronen.

Die 24 Ältesten thronen um die Gottheit, als reine Seelen (Kleider) und gotterfüllte Geister  (Kronen/Heiligenschein). Sie stehen auch für die Schöpfungsgrundlagen. Ein Bild das in vielen alten Schriften, wie auch den „Smaragdtafeln von Thoth dem Atlanter“ und in den „Schlüsseln des Enoch“ vorkommt.

 

„Die 24 Ältesten wie übrigens auch die vier Wesen, sind Gottes schöpferisches Alphabet, die Urworte oder Urklänge, durch welche aus dem unendlichen All (dem Abbild des geistigen Himmels) alles erschaffen und erhalten wird. Während die vier Wesen (Löwe, Stier, Mensch, Adler) als Kräfte des Tierkreises für die Erschaffung der lebenden Wesen bis hin zum Menschen verantwortlich sind, wirken die 24 Ältesten quasi als Transformatoren, welche das Weltenwort auf das Ziel der Menschenentwicklung hin fokussieren. Ihr ganzes Streben geht dahin, die Menschen auf Erden zu einem priesterlichen und königlichen Geschlecht werden zu lassen. (…)    (Prof. J. J. Hurtak)

 

Ernst Lohmeyer, der wie Gunkel aus der religionsgeschichtlichen Schule kommt, zitiert in seinem Kommentar von 1926 im Zusammenhang mit den 24 Ältesten eine Lehre der Pythagoräer: Auch „wenn die Zahl 24 astraler Herkunft ursprünglich ist, so hat sie sich doch längst davon gelöst und ist zum Bild des Kosmos geworden, wie Aristoteles, Met. 1093 b zeigt, der als Lehre der Pythagoräer von den 24 Buchstaben des Alphabetes und von den 24 Tönen des Aulos berichtet: „Gleich ist der Zwischenraum sowohl in den Buchstaben von Alpha bis Omega wie von dem Bombyx (= tiefster Ton) bis zum letzten und höchsten Ton auf dem Aulos, dessen Zahl gleich ist der Totalität des Himmels.“

Die Pytagoräer suchten die Urkräfte des Kosmos samt ihrer Gesetze und ihrer Totalität für den Schüler der Philosophie erlebbar zu machen, indem sie die in jeder Kultur anders gestalteten und überlieferten Göttermythen auf eine mathematisch exakte und geistig erfahrbare Maßeinheit zu reduzieren versuchten. Die von der Seele als kleiner Kosmos und Abbild des großen Kosmos erfahrbare Harmonie in der Musik galt als solcher Weg, ebenso die Buchstabenmystik, welche später von der Kabbala ausgeführt worden ist.“ (Schwendener – 8.13)

 

Die 7 Geister

5 Und von dem Thron gingen aus Blitze, Stimmen und Donner; und sieben Fackeln mit Feuer brannten vor dem Thron, das sind die sieben Geister Gottes.

Nach den Farben entsprechen die Blitze auch dem Licht der Erleuchtung, das alle Schöpfungsebenen durchdringt. Die Stimmen stehen für die heiligen Worte und Namen und der Donner für den Klang. Dann erschaut Johannes die 7 Feuerfackeln, die für die sieben Geister Gottes stehen. Die 7 Erzengel wurden ausgesandt in alle Welt (7 Gemeinden), als „Augen des Lammes“ und „Sterne in der Hand des Menschensohnes“.

 

Die 4 Tierwesen

6 Und vor dem Thron war es wie ein gläsernes Meer, gleich dem Kristall,

Die Umgebung des Thrones beschreibt er ähnlich einem kristallenen Glasboden, der wie ein Meer bis an den Horizont reicht.

und in der Mitte am Thron und um den Thron vier himmlische Gestalten, voller Augen vorn und hinten.

7 Und die erste Gestalt war gleich einem Löwen, und die zweite Gestalt war gleich einem Stier, und die dritte Gestalt hatte ein Antlitz wie ein Mensch, und die vierte Gestalt war gleich einem fliegenden Adler.

8 Und eine jede der vier Gestalten hatte sechs Flügel, und sie waren außen und innen voller Augen, und sie hatten keine Ruhe Tag und Nacht und sprachen: Heilig, heilig, heilig ist Gott der Herr, der Allmächtige, der da war und der da ist und der da kommt.

Sodann beschreibt Johannes die 4 himmlischen Gestalten, die ununterbrochen der Gottheit huldigen und dienen. Sie haben jeweils 6 Flügel (zusammen wieder 24) und sind innen wie außen voller Augen, so dass ihnen nichts verborgen bleibt, weder in den geistigen noch in den materiellen Schöpfungsebenen.

 

Gottesdienst im Himmel

9 Und wenn die Gestalten Preis und Ehre und Dank gaben dem, der auf dem Thron saß, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit,

10 fielen die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem, der auf dem Thron saß, und beteten den an, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, und legten ihre Kronen nieder vor dem Thron und sprachen:

11 Herr, unser Gott, du bist würdig, zu nehmen Preis und Ehre und Kraft; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen waren sie und wurden sie geschaffen.

Die 4 Wesen und die 24 Ältesten huldigen der Gottheit, lenken zusammen mit ihr die schöpferischen Kräfte des Himmelsreiches und leben in unaufhörlicher Hingabe und liebevoller Ehrung der Schöpfergottheit. Sie kommen im weiteren Verlauf der Offenbarung immer wieder vor und erfüllen ihre Aufgaben in Einheit mit der Gottheit.

 

„Meiner Ansicht nach ist die Thronvision des Johannes bis in alle Einzelheiten christliche Offenbarung, Offenbarung Jesu Christi. Johannes war zum einen durchdrungen von der Schau des Menschensohns, zum andern kannte er die antiken Geisterwelten, sofern sie auch im Judentum ihren Niederschlag gefunden haben. In seiner Schau, zu welcher der Menschensohn Johannes in den Himmel hinauf ruft, kristallisieren sich in der Seele des Johannes jene Bilder, welche Christus als Herr im Kosmos der Geister zeigt. Und die Bilder bewegen sich zu dem christlichen Urmysterium, in welchem die Kreise der Geister sich in den Dienst des Lammes und dessen Mission stellen.“     (Schwendener – 8.14)

 

„Die Idee des himmlischen Hofstaats als übersinnliches Bild (Hypostase) des irdischen Reiches und seiner Macht kannten alle Völker der damaligen Zeit in je abgewandelter Form. Bei den Propheten Israels nimmt diese Sicht aber universale Züge an. Gott ist König über die ganze Schöpfung und über alle Völker, und sein Gesalbter, der irdische König, wird dereinst ewige Herrschaft erlangen, die vergänglichen Reiche auf Erden ablösen und die Herrschaft Gottes auf Erden antreten und universal durchsetzen. Die Schauungen von Nathan (2. Samuel 7), Jesaia, Ezechiel, Daniel oder auch Sacharias weisen in diese Richtung. (…) Ezechiel beschreibt sogar das Aussehen Gottes. Stets hat diese Gottesschau keinen Selbstzweck, sondern sie dient der Einsicht in die Pläne Gottes mit seinem Volk. (…) Die Zeit der apokalyptischen Literatur zwischen 200 vor und 200 nach Christus, als diese Literaturgattung weit verbreitet war, lässt sich charakterisieren durch eine große politische wie auch religiöse Verunsicherung. (…) Man suchte nach einer rationalen Erklärung des Kosmos, nach eigener geistiger Erfahrung und in allem nach einem universalen Prinzip. (…) Als Wegleitung dienten die eigenen Schriften, so vor allem die Vision des Ezechiel, in welcher der Prophet im Geiste den himmlischen Thronwagen mit Gott erblickt hat. Aus diesen esoterischen Schulen hat sich später die Kabbala entwickelt, in welcher die Schau Gottes auch in anderen Bildern erfahren wurde, etwa im Sefirotbaum, einem organischen Bild der Kräfte Gottes, die von den himmlischen Welten herab wachsen. (…) Dass die Entrückung in die oberen Welten auch schon in den frühen Christengemeinden ein Thema war, zeigt 2. Kor. 12,2f., wo Paulus von seiner Reise in den dritten Himmel berichtet, aber nicht sagen darf, was er da erfahren hat. (…)

Wenn nun Johannes in dieser bewegten Zeit nach der Begegnung mit dem Menschensohn ebenso durch eine Tür am Himmel hinauf gerufen wurde in die Sphäre des himmlischen Hofstaates und dort den Thron Gottes erblickt, so steht er damit in einer großen Traditionslinie.“     (Schwendener – 8.15)

 

5. Kapitel

Die 7 Siegel

Das Buch mit den sieben Siegeln

1 Und ich sah in der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß, ein Buch, beschrieben innen und außen, versiegelt mit sieben Siegeln.

Johannes erschaut in der Rechten der Gottheit das Buch mit den 7 Siegeln, dass den Erlösungs-Plan für die Seelen in den Materiellen Welten enthält, und nicht einfach nur 7 Plagen, die meist endzeitlich gedeutet werden. Doch noch ist das Schicksal weitgehend offen, abhängig vom Verhalten der einzelnen Seelen.

2 Und ich sah einen starken Engel, der rief mit großer Stimme: Wer ist würdig, das Buch aufzutun und seine Siegel zu brechen?

3 Und niemand, weder im Himmel noch auf Erden noch unter der Erde, konnte das Buch auftun und hineinsehen.

4 Und ich weinte sehr, weil niemand für würdig befunden wurde, das Buch aufzutun und hineinzusehen.

5 Und einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids, aufzutun das Buch und seine sieben Siegel.

Als Johannes weint, weil niemand im ganzen Kosmos würdig scheint das Buch zu öffnen, sagt ihm einer der 24 Ältesten den befreienden Schlüsselsatz für die ganze Offenbarung: Christus als Sohnaspekt, der als Erlöser und ewiges Wort Gottes durch das Menschsein und den irdischen Tod gegangen ist, die Wurzel der göttlichen Linie auf Erden, das Lamm der Liebe, hat den Stillstand überwunden und ist so der einzig Legitimierte, um das Buch des Erlösungs-Planes zu öffnen.

 

„Ihr himmlischer Gottesdienst, der im 4. Kapitel auf Gott den Schöpfer gerichtet ist, wendet sich nun am Ende des 5. Kapitels der Vollendung der Weltzeit zu, an welcher die 24 Ältesten dienend und wirkend Anteil nehmen – Kraft ihrer mitregierenden Macht (die Throne), ihrer priesterlichen Reinheit (die weißen Gewänder) und ihrer königlichen Erkenntnis (die goldenen Kronen).“             (Schwendener – 8.16)

 

Das Lamm und die Buch-Rolle

6 Und ich sah mitten zwischen dem Thron und den vier Gestalten und mitten unter den Ältesten ein Lamm stehen, wie geschlachtet; es hatte sieben Hörner und sieben Augen, das sind die sieben Geister Gottes, gesandt in alle Lande.

Das Lamm im Zentrum vor dem Thron ist Jesus Christus, der die Erlösung der niederen Welten auf sich genommen hat. Geschlachtet steht hier für gekreuzigt und dass er für sie mit den Stigmata (Wundmalen) sichtbar war. Die 7 Hörner (der Wahrheit) stehen für die 7 Gemeinden und die 7 Augen für die 7 Erzengel.

7 Und es kam und nahm das Buch aus der rechten Hand dessen auf dem Thron.

8 Und als es das Buch nahm, da fielen die vier Gestalten und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamm, und ein jeder hatte eine Harfe und goldene Schalen voll Räucherwerk, das sind die Gebete der Heiligen,

Als Christus das Buch und damit die nächsten Schritte im Erlösungs-Plan auf sich nimmt, beugen sich die 4 Wesen und die 24 Ältesten und huldigen ihm mit Harfengesang und Räucherwerk.

9 und sie sangen ein neues Lied: Du bist würdig, zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel; denn du bist geschlachtet und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erkauft aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen

Die ersten beiden Lieder sind dem Lamm gewidmet. Die 4 und 24 ehren im ersten Lied Christus, der würdig ist das Buch zu öffnen, nachdem er den Erlösungs-Plan auf Erden entfaltet und viele Seelen erlöst hat.

10 und hast sie unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf Erden.

So wird auch die Entwicklung der Menschen hin zu einem priesterlichen (Gott zugewandten) und königlichen (sich selbst in der Gottheit bewussten) Geschlecht besungen, in das beim dritten Lied dann die ganze kosmische Hierarchie einstimmen wird.

11 Und ich sah, und ich hörte eine Stimme vieler Engel um den Thron und um die Gestalten und um die Ältesten her, und ihre Zahl war vieltausendmal tausend;

12 die sprachen mit großer Stimme: Das Lamm, das geschlachtet ist, ist würdig, zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob.

Das zweite Lied singen Tausende von Engeln wie mit einer Stimme, Christus ehrend für alle höheren Eigenschaften, die er verbreitet hat in den materiellen Dimensionen.

13 Und jedes Geschöpf, das im Himmel ist und auf Erden und unter der Erde und auf dem Meer und alles, was darin ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit!

Das letzte Lied ist Gottvater und Gottsohn geweiht und wird zwischen Himmel und Erde von allen Gott zugewandten und erkennenden mitgetragen.

14 Und die vier Gestalten sprachen: Amen! Und die Ältesten fielen nieder und beteten es an.

Sodann sprechen die 4 Gestalten das Amen, das alles in sich trägt, und die 24 Ältesten fallen hingebungsvoll auf die Knie.

Anmerkung: Diese Gebetsgesänge sind nicht einfach ein Beitrag zu der sogenannten göttlichen Weltenmusik, welche die ganze Schöpfung durch Schwingungen und Klänge erst ermöglicht, durchwirkt und erhält, sondern ein Teil der Wirklichkeit unserer Gottheit und ihrer und unserer Geschichte im Buch.

 

„Das Buch als Schlüsselbild zu den Zeitaltern der Erde

Inspiriert von den anthroposophischen Deutungen der Apokalypse tendiere ich dahin, das Buch in der Rechten Gottes als „Buch des Lebens“ für die Erde zu sehen, darin die ganze Geschichte der Erde mit den Menschen beschrieben ist: ihre Entstehung, ihr Bestehen und ihr Vergehen.

Je nach Zusammenhang der „Lektüre“ des himmlischen Buches, fällt auch der Blick auf den Inhalt anders aus. Johannes erlebt eine Entrückung in den Himmel, wo ihm durch den Engel des Herrn Schlüsselerfahrungen ermöglicht werden über den Gang der Welt und die Rolle des Messias. Er schaut die ewige Welt Gottes (4. Kap.) in Anbetung. Doch in diese Ruhe tritt mit dem siebenfach versiegelten Buch die Frage nach dem Schicksal der irdischen Menschheit. Das Bild vom Buch im Himmel verwendet die jüdische Tradition nicht nur für den einzelnen Menschen, sondern auch für die ganze Menschheit. Wie vor aller Zeit in Gottes Geist jeder Mensch gegenwärtig ist mit seiner Lebensgeschichte (Buch des Lebens), so ist auch die Erde mit ihren Entwicklungsphasen in Gottes Geist vorgebildet, präexistent und ewig.

Johannes schaut nun im Geiste das Mysterium der Erdentwicklung, dass nämlich einer von Anfang an als würdig befunden wird, ein Siegel nach dem andern zu öffnen. Christus, der ebenso ewig und präexistent ist, führt durch alle Phasen der Erdentwicklung. Er ist der Herr der Geschichte. In diesem Sinne  heißt Apokalypse primär: Einweihung in die Hintergründe alles irdischen Geschehens, Schau der göttlichen Vorhaben und Pläne, Offenbarung der letzten Dinge.

Apokalypse wird gemeinhin mit Weltuntergang in Beziehung gebracht. Das trifft aber nur insoweit zu, als mit dem Weltuntergang der Durchbruch der Wahrheit, des vor Gott Bestand habenden Lebens, verbunden wird. (…) So geht es in der Apokalypse, die Johannes auf Patmos schaut, zwar um endzeitliche Geschehnisse, doch diese können nicht isoliert aus dem Buch mit den sieben Siegeln herausgelesen werden. Johannes schaut mit dem Ende auch das Letzte, das Ganze der Erde, denn im Himmel ist auch das Ende in das Ganze geborgen, sowie auch das Ganze im Anfang war. Gottes Buch ist ewig und über aller Zeit und enthält doch alle Zeiten und Schicksale der Schöpfung.

Dass das Buch mit den sieben Siegeln das Ganze einer Zeitentwicklung umfasst, das zeigt die Zahl Sieben. Auch Bousset schreibt dazu: „Wenn nun im Folgenden die eschatologischen Ereignisse in jeweilig sieben Akten sich entwickeln und diese wieder jedes Mal als in 4 + 3 geteilt erscheinen (vergl. auch die Posaunen- und Schalen-Plagen), so liegt letztlich dem die weit verbreitete Vorstellung zu Grunde, dass der gesamte Weltlauf sich in vier resp. sieben Zeitaltern abspielt.“ (Bousset, 263)

Dass mit den Siegelvisionen die umfassende Geschichte der Erde in den Blick fällt, zeigt auch die Tatsache, dass aus der Stille des siebten Siegels der Posaunenzyklus entsteht. Dazu Bousset: „Das Schweigen ist nicht etwa der Inhalt des siebenten Siegels, sondern wie die meisten Ausleger richtig erkannt haben, ist dieser Inhalt in dem Ganzen, das nun folgt, enthalten, also in der Enthüllung der sieben Posaunen. (…)“ (Bousset 291)

Wenn wir nun damit vor Augen haben, dass der Siegelzyklus letztlich die umfassenden Schicksale der Erdenmenschheit offenbart, der später in kleineren Zyklen differenziert und spezifiziert wird, können wir uns den einzelnen Siegeln und deren Öffnung zuwenden.“     (Schwendener – 8.17)

 

6. Kapitel

 

3. Vision Offenbarung

7-Siegel-Visionen

Die Öffnung des ersten Siegels

1 Und ich sah, dass das Lamm das erste der sieben Siegel auftat, und ich hörte eine der vier Gestalten sagen wie mit einer Donnerstimme: Komm!

Jesus bricht das 1. Siegel und das Erste der 4 Mischwesen vor dem Thron fordert Johannes auf, in die Schau der Zukunft zu folgen.

2 Und ich sah, und siehe, ein weißes Pferd. Und der darauf saß, hatte einen Bogen, und ihm wurde eine Krone gegeben, und er zog aus sieghaft und um zu siegen.

Ein gekrönter (göttlich auserwählter und reiner) Reiter auf einem weißen Pferd, der Bogenschütze, der immer treffen und siegen wird durch seine göttliche Führung.

Anmerkung: Steht auch für Erzengel Michael, den Führer der Himmelsheere.

Die Öffnung des zweiten Siegels

3 Und als es das zweite Siegel auftat, hörte ich die zweite Gestalt sagen: Komm!

Jesus bricht das 2. Siegel und das zweite der 4 Mischwesen vor dem Thron fordert Johannes auf ihm zu folgen.

4 Und es kam heraus ein zweites Pferd, das war feuerrot. Und dem, der darauf saß, wurde Macht gegeben, den Frieden von der Erde zu nehmen, dass sie sich untereinander umbrächten, und ihm wurde ein großes Schwert gegeben.

Ein rotes Pferd mit einem durch große (irdische) Macht ausgestatteten Reiter, ein Schwertträger, der die Menschen gegeneinander aufwiegelt und große Heere gegeneinander antreten lässt, damit viele Menschen in Todesangst sterben.

Anmerkung: Steht auch für Erzengel Haniel, den ehemaligen Lichtträger und großen Verführer.

 

Die Öffnung des dritten Siegels

5 Und als es das dritte Siegel auftat, hörte ich die dritte Gestalt sagen: Komm!

Jesus bricht das 3. Siegel und das Dritte der 4 Mischwesen vor dem Thron fordert Johannes auf ihm zu folgen.

Und ich sah, und siehe, ein schwarzes Pferd. Und der darauf saß, hatte eine Waage in seiner Hand.

6 Und ich hörte eine Stimme mitten unter den vier Gestalten sagen: Ein Maß Weizen für einen Silbergroschen und drei Maß Gerste für einen Silbergroschen; aber dem Öl und Wein tu keinen Schaden!

Ein schwarzes Pferd und ein Reiter mit einer Waage, der Gleichgewicht und Ausgleich schafft, abwägt und Werte erhält.

Anmerkung: Steht auch für Erzengel Gabriel, den Vertreter der göttlichen Ordnung.

 

Die Öffnung des vierten Siegels

7 Und als es das vierte Siegel auftat, hörte ich die Stimme der vierten Gestalt sagen: Komm!

Jesus bricht das 4. Siegel und das Vierte der 4 Mischwesen vor dem Thron fordert Johannes auf ihm zu folgen.

8 Und ich sah, und siehe, ein fahles Pferd. Und der darauf saß, dessen Name war: Der Tod, und die Hölle folgte ihm nach. Und ihnen wurde Macht gegeben über den vierten Teil der Erde, zu töten mit Schwert und Hunger und Pest und durch die wilden Tiere auf Erden.

Ein leichenblasses Pferd mit einem Reiter der Tod genannt wird und die Erde mit der Dunkelheit und Abgewandheit der Hölle überziehen wird. Er bestimmt über 1/4 der Erde und bringt den Menschen unter seinem Einfluss den (geistigen) Tod.

Anmerkung: Steht auch für Erzengel Zadakiel, den Erzengel der mit Haniel gefallen ist.

 

Die Öffnung des fünften Siegels

9 Und als es das fünfte Siegel auftat, sah ich unten am Altar die Seelen derer, die umgebracht worden waren um des Wortes Gottes und um ihres Zeugnisses willen.

Johannes erblickt – in einer Raum-Zeit-Öffnung unter dem Altar – die Seelen aller, die ermordet wurden aufgrund ihres Bekenntnisses zu Eioua als Gottessohn oder zur christlichen Gottheit.

10 Und sie schrien mit lauter Stimme: Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger, wie lange richtest du nicht und rächst nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen?

Sie rufen laut – jetzt da sie direkt gesehen und gehört werden – und selber erkennen, dass die 2 Todesreiter noch immer wüten auf Erden, doch dass 2 Lichtreiter bereit sind einzugreifen. Sie verlangen Vergeltung an ihren Mördern, der Gefolgschaft der Asuras.

11 Und ihnen wurde gegeben einem jeden ein weißes Gewand, und ihnen wurde gesagt, dass sie ruhen müssten noch eine kleine Zeit, bis vollzählig dazukämen ihre Mitknechte und Brüder, die auch noch getötet werden sollten wie sie.

Die Gottheit hüllt sogleich jede dieser Seelen in ein weißes Gewand als Zeichen ihrer Erlösung, verbunden mit den Worten um Geduld und innere Ruhe, da noch andere Seelen dazukommen würden vor dem großen gemeinsamen Aufstieg im Erlösungs-Plan Christi.

Anmerkung: Dies entspricht Erzengel Chamuel Melkizedek, der die aufsteigenden Wesen vereint und bereitet, bis alle (durch ihr Bewusstsein) gezeichneten Seelen beisammen sind.

 

Die Öffnung des sechsten Siegels

12 Und ich sah: Als es das sechste Siegel auftat, da geschah ein großes Erdbeben, und die Sonne wurde finster wie ein schwarzer Sack, und der ganze Mond wurde wie Blut,

Als das 6. Siegel geöffnet wurde, erschaute Johannes wirklich so etwas wie eine „Endzeit“ aus seiner entrückten Schau. Doch es bedeutet hier mehr die große Reinigung vor der Wendezeit und dem Aufstieg der Seelen. Die Erde bebte, die Sonne wurde schwarz (weil sie das innere Licht nicht mehr erkannten), der Mond wurde blutrot (als Widerschein ihrer Taten statt des Lichtes).

13 und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, wie ein Feigenbaum seine Feigen abwirft, wenn er von starkem Wind bewegt wird.

Die Sterne (2 Erzengel) fielen vom Himmel auf die Erde (aus höheren Dimensionen in unsere Dreidimensionalität, abgeworfen vom Baum des Lebens.

14 Und der Himmel wich wie eine Schriftrolle, die zusammengerollt wird, und alle Berge und Inseln wurden wegbewegt von ihrem Ort.

Dies entspricht wieder der Beschreibung der 3 Tage und Nächte der Dunkelheit, wo die Seelen wie herausgelöst würden aus ihrem materiellen Umfeld, das wie aufgehoben entschwindet.

15 Und die Könige auf Erden und die Großen und die Obersten und die Reichen und die Gewaltigen und alle Sklaven und alle Freien verbargen sich in den Klüften und Felsen der Berge

16 und sprachen zu den Bergen und Felsen: Fallt über uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes!

17 Denn es ist gekommen der große Tag ihres Zorns und wer kann bestehen?

Die Führer und Mächtigen dieser Zeit und ihre Anhänger erkennen das Gericht der Gottheit über ihr abgewandtes Treiben und die Manipulation und Beherrschung anderer Wesen. Sie verstecken sich und würden lieber sterben, um ihrem Seelengericht zu entgehen.

Anmerkung:  Steht auch für Erzengel Uriel und die Entsprechung, dass das Äußere der Widerschein des Inneren sein werde.

 

„Die apokalyptischen Reiter (…) Die klassischen Kommentare (Bousset, Hadorn, Ulrich B. Müller und auch Ernst Lohmeyer) sagen (…) alle in etwa dasselbe: Hier würden die schon in der kleinen Apokalypse (Markus 13) genannten Zeichen der Endzeit mit den Siegelvisionen verknüpft. Nach dem Blick in die Vorgeschichte des Buches, welches das Lamm nun öffnen kann, muss dieses mehr als bloß die Katastrophen der Endzeit beinhalten. Die Siebenheit der Siegel muss für etwas Ganzes stehen und nicht bloß für ein Ende. Die Frage der Deutung, speziell der Reiter, spitzt sich zu mit der Erklärung des ersten Reiters, der auf einem weißen Pferd auszieht, um zu siegen und eine Krone hat. Die alte Kirche hat ihn mit Christus identifiziert, einzelne Exegeten mit dem Sieg des Evangeliums. Die von mir gelesenen Kommentare bringen ihn durchgehend mit den Parther-Kriegern in Beziehung, welche damals eine Bedrohung gewesen sein sollen – aber auch eine Hoffnung. Sie allein könnten die Römer besiegen und so das Ende und das Gericht in Gang setzen. Gegenüber diesen zeitgeschichtlichen Deutungen trägt der Anthroposoph und Priester der Christengemeinschaft Emil Bock (siehe Quellen Seite 574) eine eher phänomenologische Sicht auf die Bilder und erinnert auch an das, was den Szenen voraus geht: Der ganze Himmel wartet darauf, dass jemand würdig ist, das Buch mit den sieben Siegeln zu öffnen. Nach Bock wird dann mit der Eröffnung der ersten vier Siegel der Weg des menschlichen Geistes in die Welt der Inkarnation, in die Welt der Dualität und des Todes geschildert. Das Pferd steht für das Denken, das im Anfang noch siegreich und weiß war, dann aber von der Emotion, der Habgier und dem Tod gezeichnet wird und sich dementsprechend verfärbt. Bock weist auf die Funktion der vier Wesen hin, die diesen Prozess auslösen. Diese Wesen, die nach Bock eine Funktion für die Menschwerdung ausüben, übergehen die anderen Kommentare.

Auch das 5. und 6. Siegel deutet Bock aus dieser Bewegung des menschlichen Geistes in die irdische Geschichte. Im 4. Siegel ist der Tiefpunkt erreicht, aber viele Seelen beharren da und fallen noch tiefer. Die Seelen, die sich an den neuen Impuls des Aufstiegs halten, leiden und werden zu Märtyrern. Sie sind im 5. Siegel sichtbar vor dem Altar, der den Himmel und die Erde verbindet. Beim 6. Siegel manifestiert sich die abfallende Bewegung der Geister in die Materie so mächtig, dass die Natur davon in Mitleidenschaft gezogen wird. Das ist ein Ausblick in die Zukunft.“       (Schwendener – 8.18)

 

7. Kapitel

 

4. Vision Offenbarung

Die Bewahrung der Gemeinde

Die Versiegelten

1 Danach sah ich vier Engel stehen an den vier Ecken der Erde, die hielten die vier Winde der Erde fest, damit kein Wind über die Erde blase noch über das Meer noch über irgendeinen Baum.

Vier Engel lassen aus den 4 Himmelsrichtungen alle Bewegungen in der Erdatmosphäre stillstehen und es kommt zur absoluten Stille auf der Erde, die auch der in Kapitel 8 nachfolgenden Stille in den Himmeln gleichkommt.

Anmerkung: In verschiedenen alten wie auch in neueren esoterischen Quellen gibt es für diese Engel folgende Entsprechung: Erzengel Michael im Süden, Erzengel Gabriel im Westen, Erzengel Uriel im Norden und Erzengel Raphael im Osten.

2 Und ich sah einen andern Engel aufsteigen vom Aufgang der Sonne her, der hatte das Siegel des lebendigen Gottes und rief mit großer Stimme zu den vier Engeln, denen Macht gegeben war, der Erde und dem Meer Schaden zu tun:

3 Tut der Erde und dem Meer und den Bäumen keinen Schaden, bis wir versiegeln die Knechte unseres Gottes an ihren Stirnen.

Ein fünfter Engel steigt im Osten auf und hält das Siegel der Liebe und der Erlösung aus der Gottheit bereit. Er gebietet den anderen 4 Erzengeln Einhalt in dieser Stille, damit genug Zeit bleibt, um die Seelen mit einem unsichtbaren Mal an der Stirn zu zeichnen, um sie zu schützen, bevor die große Reinigung über die Erde und Seelen komme.

Anmerkung: Erzengel Chamuel für den Erlösungs-Plan, als Schlüssel zur Erlösung der Seelen.

4 Und ich hörte die Zahl derer, die versiegelt wurden: hundertvierundvierzigtausend, die versiegelt waren aus allen Stämmen Israels:

5 aus dem Stamm Juda zwölftausend versiegelt, aus dem Stamm Ruben zwölftausend, aus dem Stamm Gad zwölftausend,

6 aus dem Stamm Asser zwölftausend, aus dem Stamm Naftali zwölftausend, aus dem Stamm Manasse zwölftausend,

7 aus dem Stamm Simeon zwölftausend, aus dem Stamm Levi zwölftausend, aus dem Stamm Issachar zwölftausend,

8 aus dem Stamm Sebulon zwölftausend, aus dem Stamm Josef zwölftausend, aus dem Stamm Benjamin zwölftausend versiegelt.

Johannes hört in diesem Zusammenhang die Zahl 144‘000 und die 12 Stämme Israels auf Erden stehen für den Stammbaum Davids im Alten Testament der heutigen Juden, Christen und Moslems. Diese waren damals die Menschenwesen auf Erden, die sich der Gottheit wieder zugewandt und diese Verbindung unter großen Entbehrungen aufrecht erhalten haben. Aus diesen 12 Linien erhielten je 12‘000 Seelen (= 144‘000) ein geistiges Zeichen auf die Stirn, damit sie verschont bleiben.

Anmerkung: Wiederum ist hier das geistige Israel gemeint und nicht der heutige Nationalstaat.

 

Die große Schar aus allen Völkern

9 Danach sah ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen;

Johannes erschaut nun auch deren unzählige Nachfahren und betont, dass diese Seelen aus allen Nationen, Stämmen, Völkern und Sprachen stammen. Also aus verschiedenen Menschenrassen und Religionen, doch vereint im Christusbewusstsein oder im klaren Bekenntnis zum Gottessohn, als sogenannte Christen.

die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, angetan mit weißen Kleidern und mit Palmzweigen in ihren Händen,

10 und riefen mit großer Stimme: Das Heil ist bei dem, der auf dem Thron sitzt, unserm Gott, und dem Lamm!

Die Heerscharen der Erlösten werden ihm für einen Moment erschaubar, durch ihre innere Einheit und Verbindung zum göttlichen Thron sowie durch ihre Verehrung für Gottvater und Gottsohn.

11 Und alle Engel standen rings um den Thron und um die Ältesten und um die vier Gestalten und fielen nieder vor dem Thron und beteten Gott an

12 und sprachen: Amen, Lob und Ehre und Weisheit und Dank und Preis und Kraft und Stärke sei unserm Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Johannes erblickt nun – in immer erweiterter Schau – auch die Engelhierarchien geistig um den Thronsaal versammelt, mit der Gottheit, den 4 Wesenheiten und den 24 Ältesten im Zentrum. Auch sie bringen ihnen Dankgebete dar und knien sich nieder, um ihre Hingabe und Annahme (Amen) der göttlichen Erlösungspläne zu bezeugen.

13 Und einer der Ältesten fing an und sprach zu mir: Wer sind diese, die mit den weißen Kleidern angetan sind, und woher sind sie gekommen?

14 Und ich sprach zu ihm: Mein Herr, du weißt es.

Einer der 24 Ältesten prüft Johannes mit dieser Frage, ob er erfasst was hier vor seinem Gesicht gezeigt wird, was er bestätigt.

Und er sprach zu mir: Diese sind‘s, die gekommen sind aus der großen Trübsal und haben ihre Kleider gewaschen und haben ihre Kleider hell gemacht im Blut des Lammes.

Er erklärt ihm, dass diese Wesen aus der Trennung der Seelen und den materiellen Dimensionen wieder aufgestiegen sind. Die weißen Kleider zeigen wiederum, dass sie bewusst geworden und die Palmblätter, dass sie dem Sohn auf seinem Weg zurück zum Vater gefolgt sind (siehe auch im NT bei Palmdonnerstag und Karfreitag).

15 Darum sind sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel; und der auf dem Thron sitzt, wird über ihnen wohnen.

Weil diese Seelen so innerlich verbunden sind, weilen sie sozusagen immer vor dem Thron Gottes, und durch Ihre Liebe dienen sie ihm in ihren Herzen – seinem Tempel.

16 Sie werden nicht mehr hungern noch dürsten; es wird auch nicht auf ihnen lasten die Sonne oder irgendeine Hitze;

17 denn das Lamm mitten auf dem Thron wird sie weiden und leiten zu den Quellen des lebendigen Wassers, und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.

Johannes – und auch uns – wird gesagt, dass die vielen Wohnungswelten des Vaters allen offenstehen, die sich ihm zuwenden. Und dass sie wieder in der geistigen Welt leben werden, wo es ihnen an nichts fehlen wird, und alles für ihre Versorgung, ihr Wohl und ihre Entwicklung zur Verfügung steht – aus der unermesslichen Liebe der Gottheit und der göttlichen Schöpfung. Alle Mühsal der Materiellen Welten liegt dann hinter ihnen. Damit wird auch schon gesagt, dass die nachfolgenden Ereignisse von kurzer Dauer sein werden, um dadurch das Ewige und Göttliche zu erringen.